[last update 15.08.2006]

20er Jollenkreuzer Kanu Kanadier

Nach langer Internetsuche und etlichen Telefonaten, fand ich endlich eine erschwingliche Lösung mein Boot zu Sandstrahlen.

Erste Alternative war das Angebot eines Segelkameraden der mir zwei elektro- Kompressoren ausleihen wollte die beide zusammen geschaltet wurden und so einigermaßen Druck zu erzeugen, doch nach eigenen Aussagen brauchte er für eine Fläche von 1m² ca. eine Stunde und das wäre deutlich zu viel gewesen.

Das zweite Angebot war von einer Baufirma die Dieselkompressoren und Sandstrahlkessel verliehen, sollte so 200 DM / Tag kosten.

Mit dabei war da ein Dieselkompressor der mal locker 6 bar bei einer 6mm Sandstrahldüse schaffte, ein Sandstrahlkessel indem das Strahlgut unter Druck  in den Schlauch kam, 10 Meter Schlauch ein Beatmungsgerät inkl. 3 neue Sichtscheiben fürs Visier. Also mit zwei Autos das Zeug mit zwei Anhänger abgeholt inkl. 800 kg Kupferschlacke als Strahlmittel, aufgebaut und der Vermieter kam das erste mal mit um mich einzuweisen, was auch sehr gut war. (wie sich im nachhinein herausstellte) Alles aufgebaut 50kg Strahlmittel in den Kessel, Kessel zu und Druck rauf.

Er strahlte mir eine kleine Ecke vor und ich war jetzt schon begeistert, alle 3-4 Farbschichten vom Vorgänger waren weg und es blieb nur noch reines, raues Stahl über. Ach ja bevor ich es vergesse, natürlich hatte ich mein Zelt noch von innen mit Plane ausgekleidet damit ich das Strahlmittel später auch wieder aufschippen konnte und damit meine Zeltplane keinen Schaden nimmt. Geplant war das alles in 2 max 3 Tagen vorbei sein sollte.

1 Tag innen und einen Tag außen, Pusteblume ...... aus einen Tag innen wurden 3-4 Tage und außen waren wir bei 2 Tagen angelangt. Also von Montag Morgen bis Freitag Abend, jeden Tag von 8 Uhr bis 20 teilweise auch bis 23 Uhr wenn’s es ums Grundieren ging.

Mein Vater half mit, mein Freund Sebastian und mein Schwiegervater auch.

Trotz alledem aus 800 kg Strahlmittel wurden 1,6 Tonnen Sandstrahlmittel, obwohl wir das Meiste schon zwei bis drei mal benutzt hatten (aus dem Boot raus schippen in die Karre wieder raus und in den Kessel) ich glaube wir haben in der Woche 5-6 Tonnen Strahlmittel bewegt. Ein Glück sind wir ja noch "jung" :-)

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Die Miete wurde dementsprechend natürlich auch teurer und über die Entsorgung möchte ich gar nicht erst erzählen, nur soviel .... wer so etwas auch mal machen will sollte sich vorab erkundigen wie, wo und für wie viel man so was entsorgen kann. (es ist ja schließlich nach dem Strahlen Kohnterminiertes Strahlgut). Eigentlich hatte ich mir vorgenommen bzw. gelesen, dass man spätestens nach 12 h die gestrahlte Fläche lackieren / grundieren sollte. Sonst würde sich wieder soviel Rost in der Zwischenzeit ansammeln, dass die ganze Arbeit umsonst war. Ich wollte .... aber ging nun einmal einfach nicht. Als ich nach dem ersten Tag fertig gestrahlt hatte und 4 weitere kl. Lochfraß Löcher in meinem Rumpf entdeckte, war ich geschockt ... vor allen weil der "Schweißer" diese Woche keine Zeit hatte, kurzer Hand rührte ich ein bisschen Epoxi mit Füllmittel an und verklebte und vergoss die Löcher von der Innerseite aus auf die frisch gestrahlte Fläche. Ich glaube so einen "schönen" Untergrund hat mein Epoxi noch nie gesehen. Es folgten leider noch 5 weitere kleine Löcher mit denen ich genauso verfahren bin. Am dritten Tag wurde ich innen fertig und es erfolgte gründliches Reinigen (Saugen) der Innenfläche und anschließendes Grundieren mit Interprotect (2k-Epoxigrundierung) 1x zur Rostschutzgrundierung. Am nächsten Tag ging es außen weiter, dass Boot wurde mit Stützen und Böcke um 1 m angehoben und jegliches altes Antifoiling kam ab. Das Strahlmittel ging mal wieder zu Ende und selbst der Großhändler hatte leider nur noch gröberes zur Verfügung, ließ sich leider mehr als beschi.... Strahlen, hat aber dennoch am nächsten Tag gereicht um das Unterwasserschiff fertig zu bringen, Gerätschaften wieder zurück zu bringen und einmal wieder Interprotect zu rollen. Die ganzen 5 Tage hatte ich immer Unterstützung, ohne die es auch nicht geklappt hätte. Man glaubt gar wie schnell so 50 kg Strahlmittel verstrahlt ist. Den Bereich zwischen Unterwasserlinie und Deck wollte ich nicht strahlen, weil er stark gespachtelt war (sollte wohl vorher ein Wellblecheimer werden :-) und keine Beanstandungen zu machen waren. Einige waren der Meinung, man könne dieses Strahlmittel wesentlich öfter benutzen, doch wie man ohne Zweifel sieht, ergab sich spätestens nach dem dritten mal so eine Staubentwicklung, dass man sozusagen blind strahlt und das führte nicht wirklich gut zum Ergebnis. Ich verbrauchte noch 5 weitere Visiere und musste 2 mal den Dieselkompressor auftanken. Zusammen inkl. Strahlmittel hat der ganze Spaß über 1300 DM gekostet. Nach dieser Aktion hieß es wirklich  "EINMAL UND NIE WIEDER !"

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